Anlässlich der Volksbegehrens “Rettet die Bienen!” lud das örtliche Aktionsbündnis (Alternative Liste, Bund Naturschutz, Grüne Peiting, SPD Peiting und UIP) am 6. Februar 2019 ins Ballenhaus zum Vortrag von Dr. Andreas Segerer: »Insektensterben: – Wie können Landwirtschaft und Verbraucher gegensteuern?«
Osterinsel vor ca. 1000 Jahren: Extreme Ausbeutung der Natur durch den Menschen, Entwaldung, übermäßige Nutzung der Boden, völliger Zusammenbruch des Ökosystems, in der Folge Verarmung, möglicherweise gar Kanibalismus. Als die ersten Europäer die Osterinsel entdeckten, fanden sie ein recht trostloses Land vor.
Was auf der kleinen Osterinsel passiert ist, wiederholt sich gerade auf der ganzen Erde im Großen, so Dr. Segerer auf dem Vortrag im Ballenhaus. Der dramatische Artenverlust nicht nur an Insekten zeigt, wie ganze Lebensräume verschwinden, verursacht maßgeblich durch Landwirtschaft und Versiegelung.
Die sozialen Verwerfungen, die durch diese Entwicklung ausgelöst werden, sind eine größere Bedrohung für die Menschheit als die Folgen des Klimawandels, so seine These.
Eine Landwirtschaft, die wieder mehr Artenvielfalt zulässt, die Vernetzung der verbliebenen Biotope und eine drastische Reduzierung von Stickstoffverbindungen, die unsere Ökosysteme durch Überdüngung zerstören, sind wichtige Bausteine, um das Artensterben zu stoppen. Und natürlich ist auch der Verbraucher gefragt, Betriebe, die in diesem Sinne wirtschaften, zu unterstützen.
Die Erde braucht den Menschen nicht, aber der Mensch braucht die Erde, so das nicht unbedingt hoffnungsvoll stimmende Fazit.
Detailfragen zum Volksbegehren, beispielsweise Vorgaben zur Bewirtschaftung von Grünland, die nach dem Vortrag noch angesprochen wurden, wirkten vor diesem düsteren Hintergrund für alle Nicht-Landwirte eher nebensächlich. Wichtig war dem Referenten und allen Vertretern zu betonen, dass sich das Volksbegehren nicht gegen die Landwirtschaft richtet, sondern insbesondere die kleinen Familienbetriebe gestärkt werden müssen, um unsere Kulturlandschaft zu erhalten.
Markus Keller
Fotos: Renate Müller