Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Stadtratskolleginnen und Kollegen, Herr Ehrenbürger Fritz Holzhey, verehrte Ehrenringträger Hans Fickler und Helmut Schmidbauer, liebe Gäste, liebe Bürgerinnen und Bürger unserer schönen Stadt!
Es ist mir wieder eine Ehre, die Weihnachtsrede hier halten zu dürfen. Die Tradition im Allgemeinen wurde vom Rat gebrochen. Ich breche mit meiner persönlichen Tradition, auch wenn diese erst ein Jahr alt ist. Das ist heute meine vorerst letzte Rede. Auch der Inhalt ist dieses Jahr ein anderer.
Es gäbe heute viel über Schongau zu erzählen. Die Weihnachtsrede wäre hier genau der richtige Anlass. Bis gestern Abend saß ich bei meiner Rede. Eine Art Rückblick, auch ein Ausblick und ein Halbzeitfazit sollte sie sein, meine Rede.
Doch plötzlich kam diese schreckliche Nachricht. Ein LKW rast in einen Weihnachtsmarkt. Deshalb fällt meine Rede heute etwas kurz aus. In Anbetracht der fürchterlichen Ereignisse in Berlin gestern Abend erschienen mir die Punkte meiner geplanten Rede nahezu banal. Im Schatten des Anschlages, mit inzwischen 12 Toten und 48 Verletzten, teilweise schwer, habe ich meine Rede verworfen. Es ist nicht der richtige Moment für eine solche Rede.
Ein weiterer feiger Anschlag auf unsere freiheitliche und demokratische Gesellschaft auf das Leben unschuldiger Menschen. Es ist diese Willkür, die es so schwer zu begreifen macht. Ich verurteile diese Tat, auch wenn mein Urteil die Täter nicht interessieren wird.
Der Terror dieser Zeit zielt auf das Leben Einzelner und versucht in unsere Gemeinschaft einen Keil zu treiben. Für junge Menschen, die in dieser Zeit aufgewachsen sind, scheint der Terror etwas beinahe Alltägliches zu haben. Man ist sprachlos, denkt man an die Terroranschläge allein 2016.
Was wir den Terroristen entgegensetzen können, ist Zusammenhalt und das Festhalten an unseren freiheitlichen Grundwerten. „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass und Hass führt zu unsäglichem Leid.“ (Yoda in »Star Wars«, Episode I, Die dunkle Bedrohung)
An solchen Tagen wie diesen, nach dieser schrecklichen Tat, sind meine und unsere Gedanken bei den Opfern und Hinterbliebenen. Besinnen wir uns auf unsere Werte, gerade zu Weihnachten, dem Fest der Liebe. Nutzen wir diese Zeit für unsere Familien und Freunde. Kommen wir zur Ruhe und verbringen diese Zeit mit den wichtigsten Menschen in unserem Leben – in der Hoffnung, dass diese schrecklichen Ereignisse sich nicht wiederholen und das Jahr 2017 ein friedliches wird.
Ich wünsche den Menschen dieser Stadt und auf der ganzen Welt eine friedliches Weihnachtsfest.