„Kaum ein Thema offenbart unterschiedliche Lebenswelten so deutlich wie Wohnen in Schongau.
Für die einen als Selbstverständlichkeit empfunden ein Haus oder eine schöne Wohnung zu haben,
für andere, immer mehr, ein existenzielles Problem.“ So leitete Stadtrat Gregor Schuppe den Abend
ein. Mit seiner aktiven Wählervereinigung ALS und der 2. Bürgermeisterin Puzzovio gestaltet er
das Format Stadtteilgespräch. In kleinem Rahmen ins Gespräch kommen, wenn möglich
unverzüglich Abhilfe schaffen, Anregungen und Fragen bündeln und in Stadtverwaltung oder
Stadtrat einbringen, darum geht es.
Gesprochen und nach Lösungen gesucht wurde über Persönliches wie auch über weitere Fragen.
Dabei ging es um „Leerstandsmanagement“, Einsetzung eines „Wohnpaten“, ob und wie
gemeinwohlorientierte Bauträger für Schongau gewonnen werden könnten oder auch
gemeinschaftliches Wohnen .
Schlaglichter aus der abendlichen Runde: Eine Alleinerziehende mit 4 Kindern schilderte ihre
Wohnsituation in 37 qm, gespült wird, mangels Küche in der Dusche, geheizt mit einem Holzofen.
Und dies in einer als Notunterkunft vor 2,5 Jahren bereitgestellten städtischen Wohnung.
Wohnungssuche bisher erfolglos. Ein Wohnberechtigungsschein dauert derzeit rund 1,5 Jahre und
ist kein Garant, da manche Hausverwaltungen oder Eigentümer keine Bürgergeldempfänger oder
Berechtigte als Mieter annehmen. Zur Wohnsituation der Einheimischen paart sich noch die
Problematik der Unterbringung Geflüchteter. Dies verschärft durch eine beträchtliche Zahl an
Ukrainern.
Das Fazit des Abends: Neben der Einbindung der Kommune und neuen Wegen zu deren Austausch
mit Firmen und Institutionen, ist Bürgerbeteiligung nötig. Ob bei der Einrichtung einer
Wohnungstauschbörse, Gründung und Unterstützung von Genossenschaften oder einem neuen
Denken bezüglich Wohnen in der Zukunft.
Sylvia Rexa