Es nervt.
Bei vielen Gelegenheiten melden sich Bedenkenträger zu Wort – wie kürzlich zu den Planungen fürs Münzgebäude z.B. die Stadträte Hunger, Eberle und Hild. Sie mahnen Einsparungen an.
„Das muss alles verhältnismäßig bleiben“, sagt Herr Hunger und meint wohl die Verhältnisse, die mit der Rücknahme der Gewerbesteuer von 380 auf 360 v.H. geschaffen wurden. Einem noch weitergehenden CSU-Antrag folgend stimmte die Stadtratsmehrheit sogar für 350 v.H. – gleichbedeutend mit Mindereinnahmen von vielen Hunderttausend Euro.
Obwohl die Wirtschaft brummt, versagt man der Stadt, davon zu profitieren. Die Gewinne streichen die großen Unternehmen ein, die Stadt soll den Gürtel enger schnallen. Der ganze Landkreis schüttelt den Kopf über Schongaus Finanzpolitik.
Nicht die Höhe der Gewerbesteuer ist der entscheidende Standortfaktor für Unternehmen, sondern verfügbare Fachkräfte. Und die wählen ihre Wohnorte nach Attraktivität. Schongau könnte sich totsparen mit seiner falsch verstandenen Wirtschaftsfreundlichkeit.
Bettina Buresch