Unter dem Tagesordnungspunkt “Sonstiges” verkündete Bürgermeister Sluyterman in der Stadtratssitzung vom 23.6.2015 den Termin für die seit langem erwartete “Ideen- und Bürgerwerkstatt” zur Ausgestaltung der Fußgängerzone am Marienplatz. Diese findet am 30.07. von 18.00 bis 21.00 Uhr im Ballenhaus statt. So weit, so gut.
Als er aber im nächsten Atemzug verkündete, dort werden die Ergebnisse des eingeschalteten Planers präsentiert (und diskutiert), war klar, dass in Schongau mal wieder ein Projekt von großem öffentlichen Interesse falsch angegangen wurde. Bürgernähe ist ein großes Wort, es mit Leben zu füllen, ist hier offensichtlich nicht gelungen.
Grundsätzlich ist es natürlich gut und richtig, eine öffentliche Ideenwerkstatt durchzuführen. Allerdings muss dieses Einbinden der verschiedenen Meinungen und Ideen doch am Beginn der Planung stehen!!! Erst danach sollten dann Fachplaner beauftragt werden, die präsentierten Vorschläge mit ihrem fachlichen Wissen zu verbinden und eine für Schongau passgenaue Planung auszuarbeiten.
Schade, gerade bei diesem seit Jahrzehnten heiß debatierten Thema hätte man die Bürger von Anfang an mit ins Boot holen sollen. Hoffen wir auf das nächste Projekt.
In einem klärenden Gespräch verdeutlichte mir Herr Sluyterman heute, dass es keineswegs so ist, dass bei der “Bürger- und Ideenwerkstatt” nur die Ergebnisse der vorhergehenden Fachplanungen diskutiert würden. Vielmehr wird der Fachplaner vor Ort sein, um die eingehenden sinvollen, machbaren und finanzierbaren Vorschläge mit in seine Planungen aufzunehmen. Das finde ich gut und freue mich auf viele tolle Ideen bei der “Bürger- und Ideenwerkstatt”. Es handelte sich also ganz offensichtlich um ein Missverständnis zwischen dem Bürgermeister und mir.
Lieber Herr Schuppe,
vielen Dank für die Klar- bzw. Richtigstellung. Denn für mich ist Bürgerbeteiligung nicht nur eine leere Worthülse, sondern ich möchte diese – so weit es geht – wirklich mit Leben füllen. Insofern darf ich auf mein aktuelles Einladungsschreiben zu der Konsenswerkstatt hinweisen:
“Fußgängerzone am Marienplatz in Schongau,
Bestmögliche Umsetzung des „Konzepts 5“ unter vorzeitiger Beteiligung aller Interessengruppen.
hier: Sammlung von Ideen, Anregungen und Bedenken.
Sehr geehrte Damen und Herren,
der Stadtrat von Schongau hat in der Sitzung vom 14.04.2015 die Grundsatzentscheidung gefällt, eine Fußgängerzone am Marienplatz in Schongau auszuweisen.
Die Größe der Fußgängerzone und die grundsätzliche Verkehrsführung wird sich am Konzept 5 orientieren, welches im Jahre 2010 erstmals im Stadtrat öffentlich vorgestellt wurde.
Es ist unseren Stadträten sowie mir als Ersten Bürgermeister von großer Wichtigkeit, zunächst Hinweise, Ideen, Anregungen und auch auch kritische Anmerkungen der Bürgerschaft und aller Interessengruppen in die Umsetzung dieses Projekts einfließen zu lassen.
Unser hier beauftragte Städteplaner, Herr Jochen Baur, steht uns hierbei mit Rat und Tat zur Seite.
Deshalb sind Sie eingeladen, sich im Rahmen einer Konsenswerkstatt an der Umsetzung der Fußgängerzone am Marienplatz zu beteiligen. Diese findet am
Donnerstag, 30. Juli, um 18:00 Uhr,
im Ballenhaus-Saal der Stadt Schongau statt.
Ich freue mich auf Ihr Kommen und verbleibe.
Falk Sluyterman van Langeweyde
Erster Bürgermeister”