Die Debatte entwickelte sich schön sauber getrennt zwischen CSU/UWV auf der einen, SPD/ALS auf der anderen Seite – über einen tiefen Graben – wie wir ihn eigentlich nicht mehr haben wollten. Aber in der Bikeparksache existiert er fraglos.
Die CSU betont, es werde in Schongau schon genug für die Jugend getan. Es sollten nicht ausschließlich die Biker »bedient« werden. Der Bike-Park müsse nicht unbedingt an diesem Standort sein, sondern könnte auch „irgendwo im ebenen Gelände“ angelegt werden. Ich als neue Umweltreferentin solle auch Lärm als Emission begreifen, so CSU-Rat Eberle. Die Stadt gebe zu viel Geld für die Jugend aus (Huber).
Die UWV (Hild) hat sich auf die Einbindung der „direkt Betroffenen“ in den Planungsprozess konzentriert und außer dem Lärmschutzaspekt keine Einwendungen vorgebracht. Sie bildet zusammen mit der CSU eine verschworene Gegnerschaft des Projekts. Da werden ausschließlich Zweifel, Kritik und Bedenken geäußert.
Ich habe gesagt: Das Geld sei der Jugend versprochen und vorhanden. Der Bolzplatz sei der Jugend genommen worden. Warum sollte nicht ein Angebot für Biker geschaffen werden – das ist mal was anderes. Viele Vereine warten schon drauf und wollen sich kümmern. Die Existenz der EAS kann durch die räumliche Nähe zum Bikepark gesichert werden (Gastronomie, multifunktionale Hallennutzung, Betreuung durch den Verein etc.). Für die Jugend kann gar nicht genug getan werden. Der Charakter der Halde muss erhalten werden. Es darf nichts gerodet werden, auch wegen der Hangstabilität – dies wurde von der Stadtverwaltung als unbedingt beabsichtigt bestätigt.
Die Messungen des Gutachters beruhen auf einer Nutzung durch 130 Biker (gleichzeitig), was in der Realität wohl unwahrscheinlich ist. Nutzungszeiten müssen eingehalten werden. Keine Zweckentfremdung des Geländes als Grillplatz oder Partymeile (alles Unkerei der CSU). Zugang nur von der unteren Seite. Parken nur am Lech. Kein zusätzlicher Verkehr in der Fanschuhstraße und im Dornauer Weg – die Schongauer Biker kommen per Radl, auswärtige möglichst per Bahn. Lärm entsteht auf den Lehm- und Mulch-Trails nicht. Dies wurde von Verwaltung und Gutachter gestützt.
Ilona Böse (SPD) sagte nochmals, dass schon so viele Plätze geprüft und verworfen wurden. Dass gerade die Hanglage den Reiz ausmacht. Dass so ein Bikepark auch die Attraktivität Schongaus als Wohnort steigert.
Wir konnten Hilds Forderung zustimmen, schon während der drei Wochen, in denen jetzt das Gutachten über etwaige schützenswerte Arten auf dem Gelände erstellt wird, für eine vorgezogene Info-Veranstaltung für Betroffene u. a. Bürger zu nutzen. Warum nicht? Es kommt zwar sowieso noch ein Termin wie der zum Thema Lechvorstadt, wenn alle Gutachten und Pläne vorliegen, aber so eine zusätzliche Veranstaltung bietet den Befürwortern ja auch Gelegenheit, sich zu äußern.
So viel zur Debatte, die durchaus in unserem Sinne verlief. Wir hatten die stärkeren Argumente, den Rückhalt der Verwaltung, die Bestätigung durch das Lärmgutachten und den Bürgermeister auf unserer Seite. Im Publikum allerdings fast nur Gegner, die auch applaudierten, wenn ihnen ein scharfes Wort von Herrn Eberle besonders gefiel.
Bettina Buresch
(Sitzung vom 13.5.2014)